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🗓 18/10/2024 👤 Hannah Rieder

All about Kürbis

Der Wind weht Dir rot-gelbe Blätter um die Beine, während Du im Nieselregen nach Hause stapfst. Spätestens seit dem Nachmittag ist Dir etwas frisch trotz Gilmore-Girls-Wollpulli und Du willst nur eins: Kürbis. Ob als Suppe, aus dem Ofen oder als flüssiges Gold aka Pumpkin Spice Latte – wir wollen uns den Herbstklassiker mal etwas genauer anschauen.

All about Kürbis

Get to know: Kürbis

Butternut oder Hokkaido ist meistens die Frage, die Du Dir im Supermarkt stellst, während Du für Deine Kürbissuppe shoppst. Tatsächlich ist die Auswahl an Kürbissen – wenn auch nicht unbedingt in jedem Laden – deutlich größer. Denn weltweit gibt es rund 800 verschiedene Kürbissorten. Gut, zugegeben, nur 200 davon könntest Du essen, denn der Rest sind Zierkürbisse. Die dienen nur als Deko, denn sie sind zwar äußerst hübsch, aber giftig. 

Ihren Ursprung haben Kürbisse in Lateinamerika. Und den Genuss unseres Ofenkürbisses – oder Risotto mit Kürbis, oder Kürbisauflauf, oder Kürbisquiche, oder… upps, wir schweifen ab – verdanken wir den Spanier:innen. Sie brachten den Kürbis glücklicherweise im 16. Jahrhundert zurück von ihren Reisen mit nach Europa.

Aber was genau ist ein Kürbis eigentlich? Irgendwie schmecken Kürbisse ja süßlich, sind aber eigentlich Gemüse, oder? Botanisch gesehen sind Kürbisse tatsächlich kein Gemüse, sondern Beerenfrüchte. Sie bilden ihre eigene Unterfamilie, die Cucurbitaceae, also Kürbisgewächse. Dazu gehören übrigens auch Gurken und Melonen. Während Du Dir jetzt aber schon ein leckeres Rezept überlegst, bei dem man alle Familienmitglieder kulinarisch vereinen könnte, schauen wir uns ein paar in Deutschland erhältliche Kürbissorten noch mal genauer an. 

Hokkaido

Auch die Portugies:innen waren fleißig und brachten den Kürbis im 16. Jahrhundert nach Japan und im 19. Jahrhundert fanden weitere Kürbissorten, darunter der Hubbard-Kürbis, ihren Weg in das Land der aufgehenden Sonne. Viele Züchtungen später gelang der Durchbruch: Die ideale Kürbissorte, Hokkaido, ist entstanden. Ihr japanischer Name: Kuri aji, was Kastaniengeschmack bedeutet. Denn der Hokkaidokürbis erinnert geschmacklich an das nussige Aroma von Maronen. Nach Deutschland fand der Hokkaidokürbis übrigens vor ungefähr 25  Jahren zu einem japanischen Lebensmittelhändler in Stuttgart und von dort aus nach und nach ins ganze Land.

Das Tolle am Hokkaidokürbis? Er hat eine angenehme Größe und eignet sich somit auch für kleinere Haushalte. Und: Man kann sich das Schälen sparen und die Schale einfach mitkochen und -essen. Ob in Kürbislasagne, als Suppe oder Salat, den Hokkaidokürbis kannst Du sogar roh essen – Träumchen!

Muskat

Dieser Kürbis besticht nicht nur durch seinen schönen Namen, sondern auch durch sein Aroma. Und optisch macht er mit seiner welligen Form, seinem intensiven orangen Fruchtfleisch und der grünen Schale auch was her – ein echtes Allroundtalent eben! Der Muskatkürbis macht es einem auch leicht, zu wissen, wann er reif ist, denn die Schale verändert ihre Farbe von dunkelgrün zu hellbraun. Am besten schmeckt der Muskatkürbis, der zu den Moschuskürbissen zählt, wenn er nicht vollreif ist. Such Dir also einen Kürbis aus, der gerade so seine Farbe wechselt. Oder vielleicht lieber nicht einen ganzen Kürbis, denn der Muskatkürbis kann sage und schreibe bis zu 30 oder 40 kg schwer werden. Damit Du aber trotzdem in seinen Genuss kommen kannst, wird er auch oft in Stücken verkauft. Der Muskatkürbis schmeckt tatsächlich nach der namensgebenden Muskatnuss und muss geschält werden, bevor Du ihn zu Ofengemüse, Katsu-Curry oder als Suppe zubereiten kannst. Bonuspunkte bekommt der Muskatkürbis, weil er wenig Kerne hat. Weniger Arbeit für Dich und mehr Kürbis für alle Deine Kürbisrezepte – lieben wir!

Kabocha

Jap, neben dem Hokkaido gibt es auch noch eine weitere japanische Kürbissorte, die Du unbedingt probieren solltest! Optisch ähnelt der Kabocha dem Hokkaido, er kommt nur in einem melierten Grün statt knalligem Orange daher, während das Fruchtfleisch mit seinem satten Gelbton besonders aus der Kürbismenge hervorsticht. Geschmacklich ist der Kabocha nussig, eher süßlich und bleibt auch nach dem Kochen schön fest und zugleich cremig. Die Schale kannst Du übrigens mitessen, dann dauert allerdings nur das Kochen etwas länger. Kabocha wird besonders gerne in Currys gegessen, gedämpft oder landet in herrlich-knusprigem Tempura-Teig – unbedingt nachkochen!

Spaghettikürbis

Der Spaghettikürbis tanzt direkt mehrfach aus der Reihe: Er ist länglich statt rund, hat auch eher helles, gelbliches Fruchtfleisch, welches – Du hast’s Dir am Namen schon gedacht – nach dem Kochen spaghettiförmig ist. Die Schale kannst Du auch mitessen, allerdings ist sie relativ hart und landet deswegen meistens nicht auf dem Teller. Das Beste am Spaghettikürbis ist: Du kannst in einfach längst aufschneiden und ganz im Ofen garen, bis das Fruchtfleisch zu „Spaghetti“ zerfällt. Der Kürbis ist deshalb besonders bei Menschen beliebt, die sich Low-Carb ernähren. Für ein schnelles Abendessen kannst Du den Kürbis einfach mit etwas Feta(-alternative) und Spinat oder Hackfleisch(-alternative) und Tomaten füllen, würzen, alles in den Ofen schieben und genießen! 

Butternut

Der gelbliche, längliche Butternusskürbis gehört wie der Muskatkürbis zur Familie der Moschuskürbisse und ist besonders wegen seiner zarten Konsistenz und seines buttrigen Aroma beliebt. Um uns in diesen Genuss zu bringen, ist er weit gereist: Von Amerika fand er nach Europa und wird mittlerweile in Spanien und Süddeutschland angebaut. Wenn Du Deinen Butternutkürbis zu Kürbissuppe, spicy Kürbis-Pasta oder Ofengemüse verkochen möchtest, solltest Du die Schale vorher entfernen.

How-to: Deine Kürbisexperience perfektionieren

Nach diesem Deep Dive stellt sich nur noch eine Frage: Woran erkennt man einen guten Kürbis? Die generelle Faustregel ist: Ein eher kleiner Kürbis mit Stiel ist weniger faserig und geschmacksintensiver.

Aber so sehr wir Kürbis auch lieben: Da muss noch etwas Gewürz ran! Die KoRo-Küchenmäuse empfehlen Muskatnuss, Chili, Ingwer, Zimt oder Kurkuma. Und weil ein Kürbis alleine einfach nicht genug ist, können wir Dir empfehlen Deine Kürbissuppe mit Kürbiskernöl zu toppen, über Deinen Hokkaidokürbissalat ein paar Kürbiskerne zu streuen, einen Kürbiskuchen mit Kürbiskernmus und Ahornsirup zu verfeinern oder Dein Kürbis-Bananenbrot mit Mandelmus Pumpkin Spice zu toppen. Nur im Herbst ist Kürbissaison, aber falls Du wann anders im Jahr Sehnsucht bekommst, können wir Dir unser Kürbissortiment von gerösteten und gesalzenen Kürbiskernen über Pumpkin-Pie-Gewürz bis Kürbispüree ans Herz legen – so bekommst Du ganzjährig das gemütliche Herbstfeeling!

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