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🗓 27.08.24 👤 Hannah Rieder

Unter die Ernährungslupe genommen: Die carnivore Ernährung

Rohe Milch, Eier, Butter und viel viel Fleisch: Das ist der neueste Ernährungstrend – zumindest laut TikTok und Instagram. Was dahintersteckt und wie die Ernährungsform aus einer ernährungswissenschaftlichen Perspektive zu beurteilen ist, erfährst Du hier.

Unter die Ernährungslupe genommen: Die carnivore Ernährung

First things first: Was bedeutet carnivor? 

Der Begriff carnivor stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Fleischfresser. Normalerweise wird der Begriff in der Zoologie für Tiere wie beispielsweise Löwen verwendet, die sich ausschließlich von Fleisch ernähren.

Abgesehen davon gibt es noch Herbivore, also Lebewesen, die sich rein pflanzlich ernähren und Omnivore, also Allesfresser. Der Mensch ist physiologisch gesehen ein Omnivor.

Was essen Menschen, die sich carnivor ernähren?

In erster Linie: Fleisch. Und dazu zählen auch Innereien wie Leber und Herz. Oftmals werden Fleisch und Innereien direkt roh verzehrt. Manche erweitern ihre Diät auch um Butter bzw. tierisches Fett, Eier, Rohmilch, Honig und Knochenmark. Was auf jeden Fall nicht oder nur extrem selten auf dem Teller landet, ist Obst und Gemüse, Kohlenhydrate sind gar kein Teil des Speiseplans.

Die optimale Ernährung laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)

Die DGE empfiehlt eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Milchprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen, Vollkornprodukten, Fisch ein- bis zweimal pro Woche und wenig Fleisch und noch weniger Süßes. Ausschließlich Fleisch steht also nicht auf dem Programm. Und das liegt daran, dass übermäßiger Fleischkonsum langfristig das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Dickdarmkrebs erhöht.Darüber hinaus kann der Körper über eine carnivore Ernährung keine Ballaststoffe aufnehmen, also Pflanzenfasern, die eine positive Wirkung für die Verdauung haben.

Macht es langfristig Sinn, sich carnivor zu ernähren?

Das Ding mit der Ernährung ist aber immer: Der menschliche Körper und sein Bedarf sind sehr individuell. Es kann vereinzelt Fälle geben, in denen es aus einer gesundheitlichen Perspektive Sinn ergibt, sich carnivor zu ernähren – oder es für einen begrenzten Zeitraum zu tun. 

Genauso könnte man argumentieren, dass auch eine rein pflanzenbasierte oder vegetarische Ernährung nicht den Empfehlungen der DGE entspricht. Allerdings werden hier mehr Komponenten der empfohlenen Ernährung abgedeckt und möglicherweise fehlende Stoffe aus tierischen Quellen können ersetzt oder supplementiert werden. Und: Im Vergleich zu einer veganen, vegetarischen oder mischköstlichen Ernährung ist die carnivore Ernährung Stand heute nicht zum selben Maße erforscht und sollte mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden. Generell gilt: Bevor Du Deine Ernährung radikal umstellst, solltest Du Dich an eine Fachperson wenden, um eine geeignete Herangehensweise zu finden und Dich über mögliche Risiken aufklären zu lassen.