Woher stammen unsere unverarbeiteten Cashews?
Wusstest Du, dass rund 90 % der weltweiten Cashew-Ernte einen großen Umweg nach Vietnam oder Indien macht, bevor sie zu Dir nach Hause kommt? Oftmals haben sie bereits knapp 23.000 Seemeilen* zurücklegt. Auch die Weiterverarbeitung von Cashews, vor allem das Knacken, ist sehr aufwändig und erfordert viel Handarbeit. In Vietnam können die Cashews zu einem günstigen Preis weiterverarbeitet werden, weshalb viele Anbieter diese Lieferkette wählen. Oftmals geschieht die Weiterverarbeitung jedoch insbesondere in Vietnam auf Kosten der Arbeiter:innenrechte. Wegen dieses Risikos und der hohen CO2-Emissionen der Importe aus Vietnam haben wir uns bereits vor knapp zwei Jahren dazu entschieden, eine direkte Handelsbeziehung nach Afrika aufzubauen und unsere unverarbeiteten Cashews in Großpackungen aus dem Ursprungsland zu beziehen. Um diese Lieferkette aufzubauen, haben wir bewusst einen höheren Einkaufspreis gegenüber der Route über Vietnam in Kauf genommen. Seit Anfang 2023 bieten wir Cashewbruch 1 kg sowie Bio Fairtrade Cashewkerne 1 kg und Premium Cashewkerne 1 kg direkt aus Afrika an. Die genauen Ursprungsländer findest Du auf den Produktdetailseiten.
Dies hat folgende Vorteile:
- Die CO2-Emissionen für den Import unserer Cashews konnten im Gegensatz zur Importroute aus Vietnam um mindestens 50 % gesenkt werden.
- Das Geld für die Waren bleibt im Ursprungsland und kann dort dem Aufbau der lokalen Wirtschaft zugutekommen.
- Wir arbeiten mit einem Partner zusammen, der eine eigene Fabrik in Afrika betreibt und Fairtrade-zertifiziert ist. Dieser Partner versorgt uns mit allen unverarbeiteten Cashews, sowohl in Fairtrade- und Bio- als auch in konventioneller Qualität. Er besucht zudem seine Partner rund zweimal pro Jahr persönlich.
- Wir wissen dank direktem Kontakt zu diesem Partner, wo und wie unsere Cashews angebaut und verarbeitet werden.
Du fragst Dich vielleicht, wieso wir das nicht schon vorher gemacht haben? Bei der Einführung von Cashews ins Sortiment haben wir, wie der Großteil aller Anbieter:innen, vom Großhandel bezogen. Dort werden vor allem Cashews aus Vietnam und Indien angeboten. Durch eine Risikoanalyse dieser Herkunftsländer und der Betrachtung des großen Umwegs, den unsere Cashews machen, haben wir uns entschieden, die Lieferkette für unsere unverarbeiteten Cashews umzustellen. Die Nachfrage nach diesen Produkten ist sehr konstant und ermöglicht es uns, auch einen höheren Einkaufspreis in Kauf zu nehmen. KoRo erreicht langsam die entsprechende Unternehmensgröße, um Zeit und Ressourcen in den Aufbau von noch mehr direkter Lieferketten zu investieren. Für alle unsere Produkte gilt trotzdem immer: Wir stellen vor der Zusammenarbeit bestimmte Anforderungen an die Lieferant:innen. Dabei fragen wir ab, ob sie und ihre Vorlieferant:innen die Mindestarbeitsstandards und Kernarbeitsnormen der ILO (International Labour Organisation) erfüllen.
Mehr zum Thema Lieferketten bei KoRo findest Du hier.
Kann KoRo in jedem Schritt der Cashew-Lieferkette faire Arbeitsbedingungen sicherstellen und wenn ja, wie?
Vorab: Faire Arbeitsbedingungen in Lieferketten sind für KoRo unverhandelbar. Wir fordern von allen unseren Lieferant:innen und deren Vorlieferant:innen die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen.
Unser Partner für alle oben genannten unverarbeiteten Cashews hat uns die Einhaltung von ILO-Arbeitsbedingungen für die eigene Produktion, Partnerfabriken sowie Kooperativen bestätigt. Unserer internen Risikoanalyse nach hat dieser Partner dank seiner Fairtrade-Zertifizierung, jahrelanger Erfahrung mit dem Anbau und der Verarbeitung von Cashews und regelmäßiger Besuche der Partnerfabriken sowie Kooperativen eine hohe Glaubwürdigkeit. Als Unternehmen, welches nicht selbst produziert und mit Lieferant:innen zusammenarbeitet, sind wir auf deren wahrheitsgemäße Antworten auf Nachfragen zu Arbeitsbedingungen bei den jeweiligen Ernte- und Produktionsstandorten und/oder Audits und Zertifizierungen durch Drittparteien (wie beispielsweise Fairtrade) angewiesen.
Für unsere Bio Fairtrade Cashewkerne arbeiten wir mit demselben Partner zusammen, welcher uns auch mit den konventionellen Produkten beliefert. Zur Kontrolle von bestimmten „fairen“ Arbeitsbedingungen vor Ort führt die Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT Audits durch. Heißt, sie überprüft, ob Produzent:innen und Händler:innen die Fairtrade-Standards einhalten und die sozialen, ökonomischen und ökologischen Standards erfüllen. Sie kontrolliert auch, ob die Produzentenorganisationen den festgelegten Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie ausgezahlt bekommen. FLOCERT ist ein unabhängiges Zertifizierungsunternehmen und Tochtergesellschaft von Fairtrade International.**
Unser Ziel für die Zukunft ist es, den Anteil der Produkte mit einer Nachhaltigkeitszertifizierung wie z. B. Fairtrade in unserem Sortiment auszubauen, denn durch die Kontrolle von unabhängigen Dritten können wir die Einhaltung von Standards noch einmal mehr absichern.
Da wir uns den Risiken in einigen Lieferkette bewusst sind, entwickeln wir gerade einen erweiterten Supplier Code of Conduct (Lieferanten-Kodex), der sich an Lieferant:innen und Partner:innen richtet. Darin definieren wir unsere Standards und Erwartungen zu den Themen Umwelt, Unternehmensethik und Soziales noch deutlicher als bisher. Dies umfasst selbstverständlich auch die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten.
Mehr zum Thema Nachhaltigkeit bei KoRo findest Du hier.
** https://www.fairtrade-deutschland.de/was-ist-fairtrade/zertifizierung-und-kontrolle
