Als nächstes geht es weiter mit unserer Head of Sustainability, Christina:
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit im Sourcing?
Nachhaltigkeit ist für das Sourcing-Team ein zentrales Thema. Die Grundidee der Großpackungen bestand schon seit der Unternehmensgründung, ebenso wie die der möglichst kurzen Lieferketten. Wir versuchen diese so kurz wie möglich zu halten und unnötige Zwischenschritte, wie z. B. das Umpacken der Lebensmittel, zu vermeiden. Da das der Ursprung der Firma ist, hat Nachhaltigkeit seit langem eine besondere Bedeutung. Das zeigt sich zudem auch durch den hohen Anteil an Bio- und veganen Produkten in unserem Sortiment. Ebenso gehört der gesundheitliche Aspekt im weiteren Sinne zur Nachhaltigkeit, der zum Beispiel durch möglichst kurze Zutatenlisten und naturbelassene Produkte adressiert wird. Wir arbeiten jedoch auch an vielen weiteren Themen im Sourcing-Bereich rund um das Thema Nachhaltigkeit, aber diese alle zu nennen würde hier zu weit führen.
Wo werdet ihr in den Sourcing-Prozess integriert?
Zu Beginn ist es natürlich erst mal die Rohstoffauswahl, die bei der Nachhaltigkeit berücksichtigt wird. Zum Beispiel, wenn es um mit Rohstoffen verbundene Nachhaltigkeitsrisiken und mögliche Zertifizierungen oder Ähnliches geht, zum Beispiel bei Schokolade. Wir führen momentan beispielsweise Risikoanalysen in Bezug auf unsere Produkte bzw. die kritischsten Rohstoffe durch. Auch bei der Auswahl von nachhaltigeren Verpackungsalternativen werden wir eingebunden. Weiterhin steht auch noch die Erstellung übergreifender Guidelines und Dokumente auf unserer Agenda, um das Thema Nachhaltigkeit systematischer im Einkauf zu verankern. Das können Fragebögen für die Lieferant:innen und eine sogenannte Sustainable Sourcing Policy sein. Diese betrifft den ganzen Sourcing-Prozess und wird die Zusammenarbeit zwischen den beiden Teams zukünftig noch stärker definieren.
Gibt es Aufgabenbereiche in Deinem Department, die Außenstehende oftmals nicht direkt mit dem Bereich Nachhaltigkeit assoziieren?
Mein erster Gedanke dazu ist, dass viele Menschen bei Nachhaltigkeit eher an Umweltthemen denken, obwohl es dabei genauso um soziale Nachhaltigkeit geht. Diese Themen sind aber gleichberechtigt. Mit sozialen Themen sind sowohl Arbeitsstandards in den Lieferketten unserer Produkte als auch Personalthemen gemeint. Letztere werden natürlich von unserem KoRo-People-Team geplant und umgesetzt. Nachhaltigkeit umfasst wirklich viele Bereiche eines Unternehmens und nicht alle Projekte werden direkt von uns gesteuert, sondern lediglich im Rahmen von Nachhaltigkeitsreporting und -strategie von uns zusammengeführt.
Welche Ziele habt ihr in Bezug auf die Nachhaltigkeit bei der Produktpalette von KoRo und wie werden diese bereits umgesetzt?
Aktuell haben wir vor allem in drei Bereichen Ziele und Projekte: Rohstoffe, Verpackungen und der CO2-Fußabdruck von unseren Produkten.
Bei den Rohstoffen führen wir momentan eine Risikoanalyse durch. Insgesamt ist es unser Ziel, im Rahmen dieser Analyse 70 Rohstoff-Land-Kombinationen, wie zum Beispiel Kakao aus Peru, zu betrachten. Mehr als 20 von diesen Kombinationen haben wir bereits geschafft! Auf Basis dieser Ergebnisse werden dann Entscheidungen zu Maßnahmen wie der Zertifizierung von ausgewählten Rohstoffen getroffen. So wollen wir beispielsweise in den sehr wenigen Produkten, in denen wir überhaupt noch Palmöl nutzen, nur noch zu 100 % RSPO-zertifiziertes Palmöl („Roundtable on Sustainable Palm Oil“) einsetzen. Bei Kaffee und Kakao schauen wir uns gerade auch weitere Zertifizierungsoptionen an.
In Bezug auf unsere Verpackungen haben wir die Zielsetzung, als ersten Schritt nachhaltigere Alternativen für unsere Doypacks und ausgewählte Snackverpackungen zu finden. Letztes Jahr haben wir in Bezug auf die Verpackung bei den Energy Balls schon geschafft, dass die zusätzliche Schale, in der der Snack zuvor lag, abgeschafft und die Verpackungsmenge insgesamt reduziert werden konnte.
Den Product-Carbon-Footprint haben wir schon für mehr als 80 Produkte berechnet und auf der Webseite geteilt. Hier ist unser nächstes Ziel, dass wir bei diesen Produkten einen Vergleich zu Produkten des alltäglichen Bedarfs ziehen, um eine leicht verständliche Relation für Kund:innen zu schaffen. Natürlich soll der CO2-Fußabdruck in Zukunft auch für weitere unserer Produkte berechnet werden.
Welches KoRo-Produkt ist Dein go-to Snack und warum?
Die Frage finde ich sehr schwierig! Ganz vorne mit dabei ist unsere Dattel-Haselnuss-Creme. Da kommen bei mir absolute Kindheitserinnerungen hoch – aber in bio, vegan und mit kurzer Zutatenliste. Als Zweites fallen mir die Nut Butter Cups ein, weil ich Nussmus und Zartbitterschoki einfach liebe.