First things first: Was ist das Immunsystem?
Wäre das hier eine Fußballanalogie, dann könnte man wohl sagen, dass unser Immunsystem die Abwehrspieler unseres Körpers sind. Sie identifizieren die Gegner:innen (aka Viren und Bakterien) und verhindern im besten Fall, dass sie einen Ball ins Tor (unseren Körper) schießen können. Wenn das Team gut spielt, kann es Krankheiten effektiv abwehren. Okay, okay, genug damit! Let’s be serious: Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk von Zellen, Geweben und Organen. Dazu gehören unsere Haut, der Darm, unser Knochenmark, der Thymus, unser Blut, Schleimhäute in Nase und Rachen und vieles mehr. Man geht davon aus, dass es permanent aktiv ist und in einer Art Stand-by-Modus arbeitet, ohne dass wir es mitbekommen. Richtig aktiv wird es, wenn Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten in den Organismus gelangen. Und während unser Immunsystem seine Höchstleistung vollbringt, fühlen wir uns umso kranker. Denn Symptome wie Husten, Schnupfen, Fieber und Müdigkeit deuten darauf hin, dass das Immunsystem arbeitet und auf eine Infektion reagiert.
Wie funktioniert das Immunsystem?
Der Ablauf, nachdem ein Krankheitserreger in den Organismus eindringen konnte, ist ein ziemlich komplexer Prozess. Wir versuchen die Funktion des Immunsystems vereinfacht zu erklären:
Unser Immunsystem wird in zwei Komponenten aufgeteilt: das angeborene und das erworbene Schutzschild. Diese bestehen wiederum aus Milliarden von Immunzellen. Das angeborene Immunsystem ist, wie der Name schon sagt, von Geburt an aktiv. Es sitzt an der Haut oder den Schleimhäuten – dort, wo Erreger eindringen können. Es erkennt den Fremdkörper anhand eines Oberflächenmerkmals und wird sofort aktiv. Sogenannte Fresszellen machen die Erreger unschädlich. Oft ist das angeborene Immunsystem nur begrenzt wirksam und hält Infektionen erst mal nur in Schach. Sollten es zu viele Fremdkörper sein, ruft es sich die erworbene Immunantwort zur Hilfe. Diese wird im Laufe des Lebens und vor allem im Kindesalter erlernt. Der Lernprozess beginnt, wenn der Körper das erste Mal mit Krankheitserregern in Kontakt kommt. Wenn ein Virus oder Bakterium eindringt, erkennt das Immunsystem diesen Fremdkörper und produziert Antikörper, die spezifisch auf den Eindringling reagieren. Nach der Infektion bleiben einige Zellen, die bei der Bekämpfung des Erregers geholfen haben, im Körper und ermöglichen eine schnellere und effektivere Reaktion, falls derselbe Fremdkörper später erneut auftritt. So wird das Immunsystem sozusagen trainiert, um zukünftige Infektionen besser abwehren zu können. Während das erworbene Immunsystem bei einem noch unbekannten Erreger mehrere Tage braucht, um die volle Aktivität zu erreichen, reagiert es bei einem zweiten Kontakt sofort.
Okay, genug mit dem kleinen Biologie-Exkurs. Damit Du in den kalten Wintermonaten – wenn sich alle über Erkältungen und Grippen aufregen – mit Deinem Wissen über das Immunsystem glänzen kannst, liefern wir Dir hier ein paar knackige Fakten über das Abwehrsystem unseres Körpers:
Fakten zum Angeben:
- Unser Immunsystem hat ein „Gedächtnis“: Nach einer Infektion oder Impfung erinnert sich das Immunsystem an den Erreger. Bei erneutem Kontakt setzt die Abwehrreaktion schneller und effektiver ein. Wohl ein besseres Gedächtnis, als manch einer von uns glaubt zu haben!
- Der Darm ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems: Rund 80 % der aktiven Immunzellen befinden sich im Magen-Darm-Trakt. Ist die Darmflora gesund, hält sie die Krankheitserreger in Schach und verhindert, dass sie sich ausbreiten können.
- Schlaf stärkt das Immunsystem: Klingt wie eine Ausrede für einen wohltuenden Nap, aber ausreichend Schlaf ist tatsächlich sehr wichtig für ein starkes Immunsystem. Während des Schlafs produziert der Körper nämlich Zytokine, die Entzündungen bekämpfen und die Immunantwort unterstützen.
Das große Alphabet der Immunsystem-Supporter
„An apple a day keeps the doctor away“ – dieser Spruch wurde nicht nur schon von Deinem Vater mit erhobenem Zeigefinger gepredigt. Bereits im 19. Jahrhundert wurde nach dieser „Weisheit“ gelebt. Die Idee bleibt gleich: Die Vitamine, die in einem Apfel enthalten sind, sollen zur Vorbeugung von Krankheiten dienen. Auch wenn das vielleicht etwas vereinfacht wurde, ist an der Aussage etwas dran. Klar, eine ausgewogene Ernährung kann keine Wunder vollbringen, denn wie stark unsere Abwehrkräfte gegen Viren und Bakterien sind, hängt zu einem Teil von unseren Genen und anderen Faktoren wie Bewegung oder frischer Luft ab. Dennoch ist der Körper auf eine ausreichende Versorgung von Vitaminen und Spurenelementen aus der Nahrung angewiesen, um eine Immunantwort zu bilden. Wir haben für Dich so einige Vitamine zusammen gesucht, die zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Hier also ein kleines 1x1 der wichtigsten Immunsystem-Supporter:
Vitamin A: Das fettlösliche Vitamin spielt nicht nur eine große Rolle für den Sehvorgang und die Entwicklung eines Embryos in der Schwangerschaft, sondern unterstützt auch die Funktion von Immunzellen. Es fördert die Gesundheit der Haut und der Schleimhäute, was wiederum wichtig für den Schutz vor Krankheitserregern ist.
B-Vitamine: Die B-Vitamine gehören zu den sogenannten Coenzymen, das heißt, sie helfen den eigentlichen Enzymen im Körper bei der Arbeit. So unterstützen sie auch unser Immunsystem dabei, Krankheitserreger als solche zu erkennen. Sie tragen außerdem zum Zellwachstum bei, halten die Schleimhäute intakt und schützen vor oxidativem Stress.
Vitamin C:Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin, das zum Aufbau von Bindegewebe, Knochen und Zähnen benötigt wird. Ob es vorbeugend auf das Immunsystem wirkt, ist zwar wissenschaftlich nicht ausreichend belegt, jedoch schützt es die Abwehrzellen vor oxidativem Stress und trägt zur Bildung weißer Blutkörperchen bei, die Krankheitserreger unschädlich machen.
Vitamin D: Vitamin D ist im Grunde gar kein Vitamin, sondern ein Hormon. Im Gegensatz zu anderen Nährstoffen muss es nicht über die Nahrung zugeführt werden, da der Körper es unter bestimmten Umständen selbst synthetisieren kann. Es ist außerdem eines der Schlüsselhormone für ein funktionierendes Immunsystem. Vitamin D aktiviert die Abwehrzellen und reguliert somit unseren Abwehrmechanismus.
Vitamin E: Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, das das Immunsystem unterstützt, indem es Zellschäden durch freie Radikale verhindert. Es fördert die Produktion von Immunzellen und hilft, Entzündungen zu reduzieren, wodurch die Abwehrkräfte des Körpers gestärkt werden.
Zink: Zink ist ein Spurenelement und entscheidend für die Funktion des Immunsystems, da es die Entwicklung und Aktivität von Immunzellen unterstützt. Außerdem hilft es, Entzündungen zu regulieren und die Wundheilung zu fördern. Ein Zinkmangel kann die Immunantwort schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
Kupfer: Kupfer ist ebenfalls ein Spurenelement. Es ist nicht nur wichtig für Deinen Eisenstoffwechsel, sondern stärkt auch Deine Abwehrkräfte, indem es die Lebensdauer der Körperzellen verlängert. Es hilft, die Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen.
Selen und Eisen: Die Spurenelemente sind nicht nur Bestandteile wichtiger Enzyme und Proteine, sie beeinflussen außerdem die Aktivität der Abwehrzellen im Körper. Ein Eisen- oder Selenmangel kann die Immunantwort schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
Übrigens: In den meisten Fällen sind Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig, um das Immunsystem zu stärken, solange man eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung hat. Frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, gesunde Fette und Proteine liefern die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe, die das Immunsystem unterstützen. Erfahre hier mehr darüber, welche Supplements Du wirklich brauchst.